„Faustregel“: Eine Musteränderung auf einer dieser Ebenen kann das ganze Problemmuster verändern.
*Körperliche Veränderungen: z.B. welche Veränderungen, körperlich (Empfindungen Wärme, Kälte, Herzfrequenz etc.) treten auf, wenn Problemprozesse laufen? z.B. fühlt man sich angespannt, gelähmt, kalt/ heiß, schwer/ leicht etc.
*Gefühlsbereich: Welche Gefühle gehen mit dem Problemerleben einher? Traurigkeit, Freude, Wut, Angst etc., aber auch „rackets“, z.B. Schuldgefühle, Depressives etc., wem gegenüber fühlt man dann anders als sonst (sich selbst eingeschlossen)?
*Visueller Bereich: Veränderungen im visuellen Wahrnehmungsbereich? Welche inneren Bilder, welche Bereiche werden mehr/weniger gesehen? Wie werden Beziehungspartner anders gesehen als sonst? Positive/negative Halluzinationen.
*Auditiver Bereich: Veränderungen im inneren Dialog? In der Art und im Inhalt dessen, was man selektiv hört, auf wen man hört, auf wen nicht? Mehrere „Seiten“, die im inneren Dialog kommunizieren? Wie?
*Zeitbereich: Veränderungen im Zeitgefühl? Zeitverzerrung: z.B. wird Zeitablauf eher verlangsamt, eher beschleunigt, zeitloses Erleben etc.? Mit wem wirkt sich das aus? In welcher Weise wirkt sich das auf biologische Zeit-u.Veränderungsprozesse aus (Ablösung, Alterung etc.)?
*Ideomotorische Reaktionen: – stereotype, automatische Bewegungen: Welche Verhaltensweisen treten „automatisch, unwillkürlich“ auf? In welchen Beziehungen, Situationen? Welche Sicherheitshandlungen? Wo kataleptisch? Hyperaktiv? Welche Körperkoordination (am besten etwas übertrieben auch im körperlichen Ausdruck dargestellt)? Welche damit verbundenen Atemmuster? Welche eventuell
„ungewöhnlichen“ Bewegungen, Haltungen etc.?
*Altersregression/Progression: Ist man im Problemerleben eher orientiert in die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft? Wie alt fühlt man sich z.B.? In welchen Beziehungen fühlt man sich wie alt? In welchen orientiert man sich eher an die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft? Wen „macht“ man eher älter, jünger, auch als sich selbst?
* Groß/ Klein- Erleben und Nähe-Distanz-Regulation: Meist in enger Verbindung mit dem Erleben von Alters-Regression oder -Progression steht es, ob und wie sich
jemand z.B. in einem Erlebnismuster eher kleiner, größer, oder auch dicker/ dünner etc. erlebt. Je nach „Problem-Trance“ oder Lösungs-Erleben kann sich z.B. (nicht nur Frauen) jemand in Sekunden um X Kilo schwerer/ leichter, breiter, fetter etc. fühlen, so intensiv, dass ihm/ihr das wie die absolute Wahrheit vorkommt. Man kann diese blitzschnelle Gewicht-zu-oder Abnahme wie ein kleines „Alltags-Wunder“ ansehen, dies sollte man auch mal als besondere schöpferische Fähigkeit würdigen. Solches Körper-Erleben kann praktisch immer übersetzt werden als metaphorischer Ausdruck des jeweiligen gegenwärtigen Selbstbildes, aber noch differenzierter kann man es verwerten (und würdigen) als wertvolle Information über wichtige Bedürfnisse und Sehnsüchte (meist beziehungsorientiert).
*Dissoziation/Assoziation: Erlebt man sich in oder außerhalb der Situation? Fühlt man sich getrennt vom Geschehen, vom eigenen Erleben, von anderen? Kann man sich z.B. von anderen abgrenzen? Oder grenzt man sich total ab? Grenzenverlust? Fühlt man sich überflutet? Sieht man sich z.B. wie neben sich stehen etc.? Wie wirkt sich das jeweilige auf Nähe-/Distanzgestaltung aus? Womit fühlt man sich eher verbunden? Welche Assoziationen werden geknüpft?
*Sinnliches Raum-und Grenzen-Erleben: In unmittelbarem Zusammenhang mit der Erlebnisebene Dissoziation/Assoziation steht das Raum- und Grenzen-Erleben. Da es mir aber als für Beziehungsgestaltung (bezogene Individuation) besonders wichtig erscheint, sei es als eigenständiger Aspekt aufgeführt.
*Beziehungsebene: In welcher Weise werden Erlebnismuster von Beziehungspartner in den o.g. Qualitäten verändert, einem selbst gegenüber, in anderen Beziehungen der Partner? etc.
*Innen/Außenorientierung: Fokus der Aufmerksamkeit eher nach innen oder nach außen gerichtet? Auf wen dabei etc.? Wie? (Z.B. im Sinne von Schuldvorwürfen/bestrafend <sich selbst/Andere= intrapunitiv/extrapunitiv>, Angst, jemand als viel größer/kleiner erlebend, anerkennend <sich selbst, Andere>) etc.
*Symbolbereich: Welche symbolische Beschreibung für den Problemprozess entwerfen die KlientInnen? Z.B. welche Symbolisationen für die Art der Beziehungen (Kette, Strick, Energiestrahlen-Verbindung, Spinnweben, etc..) oder welche metaphorischen Beschreibungen lassen sich entwickeln für die Situation/ Kontext des Erlebens (z.B. Spielwiese, Schlammschlacht, Grabenkrieg, Wanderung, Party, etc.)